Freitag, 12. Januar 2018
Die Nacht nach der OP
Nach der OP von Jochbein- und Nasenbeinbruch. Ich liege in meinem Bett im zugigen Überwachungsraum. Der Pfleger, der dem Amerikaner in „Gorki Park“ ähnelt (und mir daher zunächst sympathisch erschien), tritt an mein Bett und fragt mich, ob ihn sehen kann. Ich bejahe, während er nach meinem verletzten Auge greift, um das Lid hochzuziehen.

„Was sehen Sie?“ schnauzt er. Ich zähle schell auf: die Schiene an der Decke, den Ventilator, Sie, Ihr blondes Haar, vier Finger und... Er hält noch etwas in der Hand, das ich nicht erkennen kann. Seine kleine Taschenlampe, mit der er mir ins Auge geleuchtet hat.

„Ist gut, das reicht“, brummt der Amerikaner, notiert mein Sehvermögen im Protokoll und wendet sich ab.

... link (0 Kommentare)   ... comment