Im Krankenhaus

Habe gestern abend die Wildtierkamera auf dem Dachboden aufgestellt. Nachts habe ich nichts gehört. Auf der Speicherkarte ist zu sehen, wie ich die Kamera aufstelle und wieder abbaue. Also wieder rauf damit.

Gegen gelegentliche Geräusche wie Knacken, Knirschen oder Rumpeln habe ich im Prinzip ja nichts. In der letzten Nacht hörte ich über mir aber deutliche Geräusche wie von vielen kleinen Pfoten, so als ob wir Mäuse hinter den Rigipsplatten in der Dachschäge und/oder auf dem Dachboden hätten. Oder im Zimmer. Oder vor dem Fenster...?

Ich hab' mit der Smartphone-Kamera auf dem Schlafzimmerschrank nachgesehen. Nichts. Die Geräusche waren aber vorhanden. Ich weiß nur nicht genau, woher sie kommen.

Tagsüber hatten wir Besuch von unserem Freund Herbert. Ihm hatte ich etwas versprochen, das auf dem Dachboden aufbewahrt wurde. Also habe ich es heruntergeholt. Da konnte ich mich gleich davon überzeugen, dass die Mausefallen nicht ausgelöst haben und ich habe auch keine Hinterlassenschaften entdeckt. Und nachts kamen von dort jede Menge Geräusche...

Das macht mir Sorgen.

In meinem Arztbericht vom Dezember wurde eine kurzfristige Überprüfung meines Auges empfohlen. Der Augenarzt las sich den Bericht sorgfältig durch, überprüfte meine Augen und kam dann darauf zu sprechen, wie es weitergehen würde. Er sagte, dass die MHH das Verfahren der Orbita Rekonstruktion entwickelt hat. Dort bin ich nach heutigem Stand in den besten Händen.

Wenn ich mir meine Verletzung so ansehe... noch vor einigen Jahren hat man da wenig machen können. Für mich hätte das bedeutet, dass ich mein Leben so nicht weiterführen könnte und bleibend entstellt wäre.

Jetzt erwarten mich kleinere, weitgehend unauffällige Narben. Ich würde auch deutliche, große Narben in Kauf nehmen, wenn ich nur mein altes Leben wiederkriege. Die allgemeinen Risiken der OP lassen wir jetzt mal beiseite.

Unser alter Schrittzähler kommt wieder zum Einsatz. Ich habe mir das Ziel gesetzt, 10 000 Schritte am Tag zu gehen. Leider schaffe ich das nicht.

Da ist zum Einen die tiefstehende Sonne, die mir Schwierigkeiten macht. Mit meiner alten Sonnenbrille und Hut kann ich immerhin draußen herumlaufen. Nach 4...5 000 Schritten ist dann aber die Luft raus. Meine Verletzungen tun ihr Übriges. Abgesehen von gelegentlichen Schmerzen ist da das Gefühl der fehlenden Knochen unter dem Auge, das zudem verrutscht ist. Ich habe das Brillenglas abgedeckt. Wenn ich mit beiden Augen sehe, wird mir in kurzer Zeit schlecht, weil die Bilder nicht deckungsgleich sind. Ich möchte mich aber nicht verkriechen.

Ich habe eine Schrittzähler App auf meinem Smartphone installiert und verglichen: sie zeigt deutlich zu lange Strecken an. Es lohnt sich, den guten alten Zähler zu nehmen und die Tageswerte in einer Liste festzuhalten.